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Inhaltsverzeichnis

Psychoanalyse in der englischen Moderne

Die Bedeutung Sigmund Freuds für die Bloomsbury Group und Lytton Stracheys biographisches Schreiben

von Matthias Munsch

Munsch_PSA_Engl
Verlag LiteraturWissenschaft.de
Marburg an der Lahn 2004
350 Seiten, broschiert
ISBN 10: 3-936134-07-3 / ISBN 13: 978-3-936134-07-0

Preis: 19,90

Das Buch ist ein grundlegender Forschungsbeitrag zur Bedeutung Sigmund Freuds und der Psychoanalyse in der legendären Londoner Bloomsbury Group, vor allem für Lytton Strachey und Virginia Woolf.


Zum Inhalt

Das Buch ist ein grundlegender Beitrag zur Geschichte der Psychoanalyserezeption in der englischen Literatur der Moderne. Wie die Bloomsbury Group in London mit Sigmund Freud und seinen Schriften umging und welchen Anteil sie durch Übersetzungen und andere Vermittlungsaktivitäten an der Verbreitung der Psychoanalyse und an ihrer Institutionalisierung in England hatte, wird auf der Basis zum Teil neuer Aktenfunde präziser als bisher rekonstruiert und an einem exemplarischen Themenkomplex detailliert aufgezeigt. Matthias Munsch zeigt, wie Virginia Woolf und vor allem Lytton Strachey, der Begründer der "New Biography", psychoanalytisches Wissen in ein neues Konzept biographischen Schreibens integrierten.

Sigmund Freud

Lytton Strachey

Virginia Woolf

Autor

Matthias Munsch, geb. 1972 in Frankfurt am Main, studierte Germanistik und Anglistik in Marburg an der Lahn und London. Gegenwärtig unterrichtet er an einem Frankfurter Gymnasium.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 11

I. The Bloomsbury Group: Definition und Geschichte
1. Die Geschichte der Bloomsbury Group: Legende, Mythos, Wirklichkeit 25
Das Stadtviertel in London 26
Die Entstehung des Begriffs "Bloomsbury Group" 27
The Memoir Club 28
Die Ursprünge in Cambridge 29
Der familiäre Hintergrund 31
Der Neubeginn in Bloomsbury: Absage an Konventionen 34
Das Eis bricht: Die Bloomsbury Group entsteht 36
Freundschaft, Intuition und Individualität: Der Einfluss G.E. Moores 38
"Old Bloomsbury": Das Ende der ersten Phase 40
Variations on a Theme: Die Darstellung Leonard Woolfs 42
Zur Gruppenfrage: Zivilisierte Individuen in Freundschaft verbunden 44
Bloomsbury: Kern und erweiterter Kern 47
Liebes- und Beziehungskonstellationen 48
2. Die Stellung der Bloomsbury Group in der englischen Kulturlandschaft 50
"New Bloomsbury": Entwicklung, Bedeutung, Karriere 50
Bloomsbury in der Kritik: Stationen einer Hassliebe 54
Die Bedeutung Bloomsburys für die englische Kultur:
Mikrokosmos des intellektuellen Lebens 56

II. Bloomsbury und Psychoanalyse
1. Der Stand der Forschung 59
Bloomsbury im Sog des Zeitgeistes des beginnenden 20. Jahrhunderts? 59
Ernest Jones' Einfluss auf die Forschung zur Geschichte der Psychoanalyse 61
2. Die Rezeption der Psychoanalyse innerhalb der Gruppe 64
Erste Berührungspunkte: The Society for Psychical Research 65
Die Psychoanalyse hält Einzug in den Diskurskanon von Bloomsbury 68
Von der Theorie zur Praxis: Ausbildung zu Psychoanalytikern 70
Von der Praxis zur Theorie: Austausch innerhalb der
Gruppe über Ausbildung und Inhalt der Psychoanalyse 74
3. Praktische Förderung der Psychoanalyse durch Bloomsbury 80
Die Übersetzertätigkeit von James und Alix Strachey 80
Die Hogarth Press 82
Die Verlagsarbeit der Woolfs 85
Die Verbindung zweier psychoanalytischer Metropolen:
Berlin und London 88
Die Unterstützung der Kinder-Psychoanalytikerin
Melanie Klein durch die Stracheys 89
The Standard Edition: Freuds Lebenswerk in englischer Übersetzung 92
Die Reputation Bloomsburys nützt Freud 94

III. Lytton Strachey und die Psychoanalyse
1. Der Stand der Forschung 97
Keine nennenswerte Prägung durch Sigmund Freud? 97
Michael Holroyds Biographie als Standardwerk der Strachey-Forschung 99
Der Einfluss James Stracheys auf die Forschung 99
Moderne Forschung: Verteidigung der vorgefertigten Meinung 101
2. Lytton Stracheys Kenntnis der Psychoanalyse 103
Freud in Werk und Bewusstsein Stracheys 104
Einsatz der Psychoanalyse für das biographische Werk 109
Freuds Auseinandersetzung mit Strachey 112
Freud und die Psychoanalyse: Permanente Präsenz im direkten Umfeld Stracheys 113
Die Verteidigung der originalen Kreativität 116

IV. Virginia Woolf und die Psychoanalyse
1. Der Stand der Forschung 119
Stand Virginia Woolf der Psychoanalyse wirklich feindlich gegenüber? 119
Woolfs Beziehung zur Psychoanalyse im Spiegel der Kritik: Verschiedene Ansätze 120
2. Virginia Woolfs Kenntnis der Psychoanalyse 123
Zur Aussagekraft der Tagebücher 124
Virginia Woolfs ambivalentes Verhältnis zur Psychoanalyse und dessen Motive 125
Die verkörperte Psychoanalyse in Gestalt der Psychoanalytiker im Umfeld Woolfs 126
Persönliche Betroffenheit als Auslöser von Abwehrreaktionen 130
"Doppelgängerscheu": Die Angst vor dem Verlust der eigenen Ursprünglichkeit 131
Virginia Woolf beeinflusst das Bild der eigenen Person in der Forschung 134
Präsenz der Psychoanalyse in Woolfs Leben 137
Selbstanalyse und Freudlektüre 141
Zur Frage der psychologischen Behandlung von Virginia Woolfs Krankheit: Madness and Creativity 143

V. Bloomsbury im Zentrum von Psychoanalyse und Biographie
1. Bloomsburys Affinität zur literarischen Lebensbeschreibung 147
Bloomsbury und viktorianische Elternhäuser: Ein biographischer Generationskonflikt 148
Lytton Stracheys Stellung in der Geschichte der englischen Biographik 150
"Psychoanalytische Biographien" als Ergebnis "wilder Psychoanalyse" 153

VI. Psychoanalyse und Biographik: Theoretische Maximen Freuds und Stracheys im Vergleich
1. Freud und Biographie: Seine persönliche Einstellung und die biographischen Grundlagen der Psychoanalyse 157
Freuds ambivalente Einstellung zur Biographie 157
Ziel der Freud'schen Auseinandersetzung mit der Biographie und ihren theoretischen Prämissen 161
2. Lytton Stracheys biographische Methode: Theoretische Fundamente und Ziele 163
Durch Interpretation zur Wahrheit: Selektion, Geistesfreiheit und Distanz 163
Weitere Maximen: Materialsicherung, prägnante Darstellung und eigener Blickwinkel 165
Der Stil als Schlüssel der Methode 167
3. Analogien zwischen Freud und Strachey: Intention und Methodik 169
Erforschung der Innenwelt 170
Intention 172
Intuition: Exemplarische Selektion 174
Der Standpunkt des Biographen 175

VII. Stil und analytische Vorgehensweise in Sigmund Freuds biographischer Studie Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci (1910)
1. Literarische Qualitäten des Freud'schen Stils 177
Freud als Schriftsteller 177
Veröffentlichungen zu Freuds Stil 179
2. Einige Stilmittel der Leonardo-Studie Freuds 181
Hintergrund und Intention der biographischen Studie 181
Selektion 184
Eigener Standpunkt 193
Leserzentrierung – Leserführung 194

VIII. Untersuchung der Stilmittel und Methodik Lytton Stracheys am Beispiel der biographischen Werke Eminent Victorians (1918) und Queen Victoria (1921)
1. Der Satzbau: Leserführung und Gesamtbildkonzeption 204
Sinnabschnitte 205
Gesamtbildakquisition durch Distribution einzelner Elemente 207
Parallelstruktur und Tripelkonstruktion 211
2. Rhetorische Stilmittel: Figurencharakterisierung und Distanz 212
Szenische Darstellungsweise 212
Erlebte Rede 215
Nebenfiguren 218
Leitmotive 221
Spitznamen 223
Zitate 224
Ironie 226
Antiklimax 230
Mittel der scheinbaren Distanzwahrung 231
3. Die Sprache 232
Umgangssprachliche Wendungen und Klischees 233
Metaphorik 235
4. Kürze 237

IX. Psychoanalytische Elemente im Werk Lytton Stracheys
1. Das Konzept des Unbewussten bei Strachey 241
2. Parallelen zu Freud: Kindheitserinnerung und sexuelle Konstitution als Grundelemente einer gelungenen psychoanalytischen Biographie 245
Eminent Victorians (1918) 245
Queen Victoria (1921) 248
Elizabeth & Essex (1928) 251

Schlusswort 257
Anmerkungen 261
Bibliographie 321