Literaturkritik für das Internet
von Evelin Alexandra Urban
Verlag LiteraturWissenschaft.de (TransMIT)Marburg an der Lahn 2007
116 Seiten
Preis: 6,00 €
Die Literaturkritik für das Internet ist ein relativ neues Phänomen mit zunehmender Bedeutung. Evelin Urban liefert einen differenzierten und analytischen Überblick über die gegenwärtig vorhandenen Angebote.
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Zum Inhalt
Im Internet erscheinen mittlerweile auch die literaturkritischen Artikel aus den Feuilletons gedruckter Zeitungen. Die Literaturkritik für das Internet ist hingegen ein relativ neues Phänomen mit zunehmender Bedeutung. Evelin Urban liefert einen differenzierten Überblick über die gegenwärtig vorhandenen Angebote.
In den Blick geraten die Affinitäten und Differenzen der Angebote hinsichtlich des Stils, der Argumentation und der Präsentationsweise. Mindestens vier Formen der Literaturkritik für das Internet lassen sich dabei deutlich unterscheiden: (1) Rezensionen auf privaten Homepages, deren Betreiber Stellungnahmen über Bücher als Hobby pflegen („Laienkritik“), (2) ebenfalls von „Laien“ verfasste Bücherbewertungen, die in diversen Online-Buchhandlungen (vor allem „Amazon“) verbreitet werden, (3) professionellere Rezensionen in eigens dafür konzipierten Online-Zeitschriften (u. a. „Berliner Literaturkritik“) und (4) solche in Rezensionsforen, die an Universitäten bereitgestellt werden. Bei letzteren unterscheidet Urban diejenigen, die ausschließlich der fachwissenschaftlichen Kommunikation dienen („Sehpunkte“, „IASLOnline“), von jenen, die im Grenzbereich von Wissenschaft und Journalismus agieren („literaturkritik.de“). Einen eigenen Status hat daneben „Perlentaucher.de“, eine Online-Zeitschrift, die dominant nicht eigene Rezensionen veröffentlicht, sondern als eine Art Pressespiegel zu den Feuilletons der Zeitungen und Magazine fungiert.
Die Arbeit geht auch der Frage nach, ob die Literaturkritik für das Internet die seit dem 18. Jahrhundert existierenden Funktionen von Literaturkritik behält oder modifiziert. Deutlich wird, dass die im Internet florierende Laienkritik vielfach das mündliche Gespräch über Literatur ergänzt und ersetzt.