Über Ingeborg Bachmann

Hg. von Thomas Anz

von Marcel Reich-Ranicki

Reich-Ranicki-Bachmann-Cover
Verlag LiteraturWissenschaft.de
Marburg an der Lahn 2023
ca. 100 Seiten


Zum 50. Todestag von Ingeborg Bachmann am 17. Oktober 2023 erscheint als digitale Sonderausgabe von literaturkritik.de eine von Thomas Anz herausgegebene Sammlung von Beiträgen Marcel Reich-Ranickis über die Autorin. Die Beiträge sind für Online-Abonnenten von literaturkritik.de (Abo-Bestellung hier) auf der Seite https://literaturkritik.de/public/inhalt2.php?ausgabe=79 frei zugänglich und erscheinen demnächst auch in einer gedruckten Ausgabe.


Zum Inhalt

In Marcel Reich-Ranickis 1999 erschienener Autobiographie „Mein Leben“ (Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, S. 412-417) steht ein längerer Abschnitt über Ingeborg Bachmann, der so beginnt:

Ich habe Ingeborg Bachmann zum ersten Mal 1959 ge­sehen, auf der Tagung in Schloß Elmau. Sie war längst berühmt, sie hatte 1953, damals 27 Jahre alt, den Preis der „Gruppe 47“ erhalten. War man sich schon bewußt, daß man es mit der vielleicht bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerin unseres Jahrhunderts zu tun hatte? Jedenfalls wurde sie mit besonderem Respekt behandelt. Sicher ist ferner, daß sie viele Menschen faszinierte, zumal Intellektuelle unterschiedlichen Alters. In manchen Zeitungen konnte man lesen, sie sei die „First Lady“ der „Gruppe 47“.

Und er endet so:

Als Ingeborg Bachmann am 16. Oktober 1973 unter nie ganz geklärten Umständen starb, bat man mich einen Nachruf zu schreiben. Er endete mit dem Bekenntnis, daß ich einige Gedichte aus ihren Sammlungen „Die gestun­dete Zeit“ und „Anrufung des Großen Bären“ zu den schönsten zähle, die in diesem Jahrhundert in deutscher Sprache geschrieben wurden. Ich fragte mich, schuldbe­wußt, warum ich dies ihr, Ingeborg Bachmann, nie gesagt hatte.

Reich-Ranicki, der ehemalige Kritiker in der Gruppe 47, wurde einige Jahre nach Bachmanns Tod Sprecher der Jury in einem Literaturwettbewerb nach dem Vorbild der Gruppe 47 – in der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises.

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen des Herausgebers

Ingeborg Bachmann: Das dreißigste Jahr
Erzählungen (1961)
Von Marcel Reich-Ranicki

Ingeborg Bachmann oder Die Kehrseite des Schreckens
(1963)
Von Marcel Reich-Ranicki

Am liebsten beim Friseur
Ingeborg Bachmanns neuer Erzählungsband „Simultan“ (1972)
Von Marcel Reich-Ranicki

Dichter-Porträt im Fernsehen
Die Verklärung der Ingeborg Bachmann (1974)
Von Marcel Reich-Ranicki

Wahrheit ist noch zumutbar
Rede am Grab der Ingeborg Bachmann (1986)
Von Marcel Reich-Ranicki

Gespräch mit Peter Voß über Ingeborg Bachmann in der Serie „Lauter schwierige Patienten“
(2001)
Von Marcel Reich-Ranicki

Ingeborg Bachmann in meinem Leben
(1999)
Von Marcel Reich-Ranicki