Wolf Biermann
Der leidende Liedermacher. Herausgegeben von Thomas Anz
von Marcel Reich-Ranicki
Verlag LiteraturWissenschaft.deMarburg an der Lahn 2016
46 Seiten
Preis: 2,99 €
Die Ausgrenzung und Ausbürgerung Wolf Biermanns durch die Kulturfunktionäre der DDR, seine Einschätzung der kapitalistischen BRD, in der er seit 1976 lebt, seine Position im Literaturstreit um Christa Wolf nach dem Ende der deutschen Teilung im Jahr 1990 und die Verleihung des Georg-Büchner-Preises wenig später an ihn gehören zu den literaturgeschichtlichen Ereignissen, die im Mittelpunkt der freundschaftlichen Beziehung zwischen Wolf Biermann und Marcel Reich Ranicki standen. Die Spannungen in dieser Freundschaft eskalierten, als Reich-Ranickis frühere Mitarbeit im polnischen Geheimdienst bekannt wurde. Im Juni 1994 erklärte Biermann im Spiegel: „Ich liebe ihn, anders ist er auch nicht auszuhalten.“ Kurz darauf „zerfreundete“ er sich mit ihm.
Anlass für die kleine Zusammenstellung von Marcel Reich-Ranickis Schriften über Wolf Biermann ist der 80. Geburtstag des Liedermachers und Dichters am 15. November 2016. Sie versteht sich nicht zuletzt als eine Ergänzung zu den Passagen über Reich-Ranicki in Biermanns 2016 erschienener Autobiographie. Diese Sonderausgabe von literaturkritik.de war zunächst nur für Online-Abonnenten der Zeitschrift hier zugänglich. Die Ausgabe liegt inzwischen auch als E-Book vor und erscheint demnächst zusätzlich in gedruckter Form.
Zum Inhalt
Inhalt
Vorbemerkung
Marcel Reich-Ranicki und Wolf Biermann
Über eine Freundschaft und Zerfreundung
Von Thomas Anz
Der Dichter ist kein Zuckersack
Der SED-Staat fürchtet den Poeten Wolf Biermann (1965)
Biermanns Vertreibung
Anmerkungen zu einem aktuellen Fall (1976)
Wolf Biermann, der Dichter zwischen allen Stühlen
Neue Lieder, Balladen, Gedichte und Prosa „Der preußische Ikarus“ (1978)
Der leidende Liedermacher
Rede auf Wolf Biermann aus Anlass der Verleihung des Georg-Büchner-Preises (1991)
Literaturhinweise