"Es geht nicht um Christa Wolf"
Der Literaturstreit im vereinten Deutschland. Dritte erweiterte Neuausgabe
von Thomas Anz (Hg.)
Verlag LiteraturWissenschaft.deMarburg an der Lahn 2021
304 Seiten
ISBN 978-3-936134-88-9
Preis:
Buch: 19,80 €
eBook: 9,00 €
Der weltweit aufsehenerregende Literaturstreit, der 1990 mit heftigen Angriffen auf Christa Wolfs Erzählung Was bleibt begann, reflektierte den epochalen Zusammenbruch des totalitären Sozialismus in Osteuropa und das Ende der deutschen Teilung. 1991 erschien eine umfassend kommentierte Dokumentation des Streits in der edition spangenberg und 1995 erweitert als Fischer Taschenbuch, 2004 eine Übersetzung in Südkorea. Anlässe für die zunächst digitale Veröffentlichung des längst vergriffenen Buches in einer nochmals ergänzten Fassung waren 2019 der 90. Geburtstag der im Dezember 2011 gestorbenen Autorin am 18. März 2019 und Erinnerungen an die Ereignisse nach dem Mauerfall vor 30 Jahren. Zu ihrem zehnten Todestag am 1. Dezember 2021 erscheint die gedruckte Buch-Ausgabe. Sie ist seit dem 13.12.2021 lieferbar.
In der erneuten Veröffentlichung des Bandes sind alle damaligen Beiträge enthalten und im Anhang einige neue.
Zum Inhalt
Der weltweit aufsehenerregende Literaturstreit, der 1990 mit heftigen Angriffen auf Christa Wolfs Erzählung Was bleibt begann, reflektierte den epochalen Zusammenbruch des totalitären Sozialismus in Osteuropa und das Ende der deutschen Teilung. 1991 erschien eine umfassend kommentierte Dokumentation des Streits in der edition spangenberg, 1995 erweitert als Fischer Taschenbuch, 2004 eine Übersetzung in Südkorea. Beteiligt an dem Streit waren u.a. Martin Ahrends, Wolf Biermann, Günter Grass, Ulrich Greiner, Volker Hage, Walter Jens, Lew Kopelew, Ivan Nagel, Chaim Noll, Marcel Reich-Ranicki, Frank Schirrmacher, Wolfram Schütte und Uwe Wittstock. Beiträge von ihnen sind in dem Band abgedruckt. Anlass für die erneute Veröffentlichung des längst vergriffenen Buches in einer nochmals ergänzten Fassung waren Erinnerungen an die Ereignisse nach dem Mauerfall vor 30 Jahren und ist der Tod von Christa Wolf vor zehn Jahren am 1. Dezember 2011. In der neuen Ausgabe sind alle damaligen Beiträge enthalten und im Anhang einige hinzugefügt.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung zur neuen Veröffentlichung der Ausgaben von 1991 und 1995
Einleitung
Der Fall Christa Wolf und der Literaturstreit im vereinten Deutschland
Von Thomas Anz
Drüben bleiben?
Zur Vorgeschichte des Streits
Von Thomas Anz
Macht Verfolgung kreativ?
Polemische Anmerkungen aus aktuellem Anlaß: Christa Wolf und Thomas Brasch
Von Marcel Reich-Ranicki
Drüben bleiben?
Die Schriftsteller in der DDR und ihr Staat
Von Volker Hage
Der gestörte Konsens
Initiation des Streits
Von Thomas Anz
Das lächerliche Pathos alter Schwärmer
Von Chaim Noll
Mangel an Feingefühl
Von Ulrich Greiner
Kunstvolle Prosa
Von Volker Hage
„Dem Druck des härteren, strengeren Lebens standhalten“
Auch eine Studie über den autoritären Charakter: Christa Wolfs Aufsätze, Reden und ihre jüngste Erzählung „Was bleibt“
Von Frank Schirrmacher
Mord im Feuilleton?
Eskalation des Streits
Von Thomas Anz
Reiß:Wolf
Zu einem Eil-Verfahren beim Umgang mit der DDR-Literatur
Von Wolfram Schütte
Für Christa Wolf
Ein Brief an die ‚Zeit‘, die ‚FAZ‘ und die ‚Welt‘
Von Lew Kopelew
Nötige Kritik oder Hinrichtung? SPIEGEL-Gespräch mit Günter Grass über die Debatte Christa Wolf und die DDR-Literatur
Ach, ihr süßen Wessis
Von Martin Ahrends
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu
Der Streit um Christa Wolf, das Ende der DDR, das Elend der Intellektuellen: Das alles ist auch komisch
Von Wolf Biermann
Peter Härtling, Hans Mayer, Martn Walser: Antworten auf eine Umfrage
Kampf gegen eine Kaste
Die Intellektuellen und die deutsche Einheit
Von Thomas Anz
Plädoyer gegen die Preisgabe der DDR -Kultur
Fünf Forderungen an die Intellektuellen im geeinten Deutschland
Von Walter Jens
Keiner ist frei von Schuld
Deutscher Literatenstreit: Der Fall Christa Wolf und die Intellektuellen
Von Ulrich Greiner
Die Volksfeinde
Literaturstreit und Intellektuellenjagd
Von Ivan Nagel
Ende einer Epoche
Moral und Ästhetik
Von Thomas Anz
Die Dichter und ihre Richter
Literaturstreit im Namen der Moral: Warum die Schriftsteller aus der DDR als Sündenböcke herhalten müssen
Von Uwe Wittstock
Die deutsche Gesinnungsästhetik
Noch einmal: Christa Wolf und der deutsche Literaturstreit. Eine Zwischenbilanz
Von Ulrich Greiner
Internationale Ringrichter
Stimmen aus dem Ausland
Österreich, Schweiz, Frankreich, England, USA
Von Thomas Anz
Die Literatur als Kriegsschauplatz
Reaktionen von Christa Wolf
Von Thomas Anz
Der Streit geht weiter
Neue Stellungnahmen zur Debatte: Martin Ahrends, Gunter Grass, Ulrich Greiner, Volker Hage, Walter Jens, Lew Kopelew, Chaim Noll, Marcel Reich-Ranicki, Frank Schirrmacher, Wolfram Schütte, Uwe Wittstock
Chronologie eines Streits
Kommentierte Bibliographie
Von Thomas Anz
Anhang
Nachwort (1994)
Von Thomas Anz
Vorbemerkung für Leser aus Korea (2004)
Von Thomas Anz
Abgesang. Was ist geblieben?
Eine Anmerkung zum „Literaturstreit“ (1991)
Von Ulrich Dittmann